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Gesundheitsversorgung in Kyamulibwa

Krankenhaus, Trinkwasser, Altersheim, Optiker-Haus ...

Die Gegend Kyamulibwa erstreckt sich über ein Gebiet von 20 x 30 km. Aber es gibt kaum Ärzte. Zugang zu medizinischer Versorgung ist gerade im Busch schwierig. Das 1982 gegründete “St. Joseph of the Good Shepherd”-Gesundheitszentrum liegt in Kyamulibwa und ist das größte Gesundheitszentrum mit einem Einzugsgebiet von über 150.000 Menschen. Das Gesundheitszentrum arbeitet als nichtstaatliche, gemeinnützige Einrichtung und ist ins nationale Gesundheitssystem integriert. Es bietet Laboruntersuchungen an und führt EKGs, Ultraschall, Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, Impfaktionen, Behandlung von HIV-Patienten sowie Geburtshilfe inkl. der Vorsorge werdender Mütter durch.

In Massaka, der nächsten Stadt, ist zudem ein Zahnarzt verfügbar. Seit 2019 gibt es auch ein Optiker-Haus in Kyamulibwa. Die ersten Lehrlinge werden Ende 2021 fertig sein, so dass sie künftig bei Sehschwächen Brillen fertigen können. Für ältere gebrechliche Menschen wude ein Altersheim aufgebaut.

Wo möglich, sollen Krankheiten vermieden werden: Zugang zu sauberem Trinkwasser durch Trinkwasserbrunnen ist hier ein wichtiger Faktor.

Gesundheitszentrum

Da ein Mangel an medizinischen Fachkräften sowie an medizintechnischer Ausstattung besteht, können leider nur kleine Operationen und chirurgische Eingriffe wie z.B. der Kaiserschnitt im Gesundheitszentrum erfolgen. Größere Operationen und chirurgische Eingriffe werden derzeit nur im 38 km entfernten Krankenhaus in Masaka durchgeführt. Leider können sich viele Betroffene weder die Fahrt nach Masaka noch die dortige Krankenhaus-Behandlung leisten.

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Vom Gesundheitszentrum zum Krankenhaus

Die Projekthilfe Uganda verfolgt das Ziel, das Gesundheitszentrum in Kyamulibwa in den Status eines Krankenhauses zu überführen. Dies soll die Gesundheitsversorgung in der Region um Kyamulibwa deutlich verbessern und die nach wie vor hohe Sterblichkeit - vor allen Dingen bei Säuglingen, Kleinkindern sowie bei vielen Mütter, die bei oder kurz nach den Geburten sterben - reduzieren.

Durch die bessere Ausstattung eines Krankenhauses und durch die zusätzlichen Förderungen seitens des Gesundheitsministeriums (u.a. mit Fachpersonal, Medikamenten, Unterhaltszuschüssen, etc.) könnten mehr Menschen vor Ort operiert und auch schwere Krankheiten behandelt werden.

Voraussetzungen für die Erlangung des Status eines Krankenhauses sind zwei in 2021 geplante Neubauten für eine Ambulanz und ein Diagnosezentrum (inkl. Labor, Radiographie, Ultraschall, etc.). Zudem wird eine ganzheitliche Augenversorgung mit einem Augenarzt und der Fertigung von Brillen durch einen ausgebildeten Optiker angestrebt sowie ein ständiger Zahnarzt integriert. Seine Schwerpunkte will das Krankenhaus auf die Orthopädie und die Augengesundheit legen.

Optiker-Haus in Uganda

Viele Kinder sehen schlecht und leiden auch aufgrund ihrer Fehlsichtigkeit unter Kopfschmerzen. Diese Kinder können mitunter nicht mehr am Schulunterricht teilnehmen oder müssen bei starker Fehlsichtigkeit gar die Schule verlassen. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Brillen durch ausgebildete Augenoptiker gibt und keine Ausbildungsstandards für Augenoptiker bestehen.

Um die Versorgung der Bevölkerung mit korrekt angepassten Brillen in Kyamulibwa und Umgebung zu gewährleisten, hat die Projekthilfe Uganda daher in den Jahren 2018 / 19 ein Optikhaus auf dem Krankenhausgelände gebaut. Das Optikhaus verfügt über eine Werkstatt und einen Verkaufsraum nebst Einrichtung und Geräten.

Erste Optiker-Ausbildungen

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Altenheim für die Ärmsten ohne Verwandte

Für die vielen alten, völlig hilflosen Menschen, die keine Familienangehörigen und keinen Besitz haben, konnte die Projekthilfe Uganda Anfang 2019 mit einer Spende der Hoftrödelgruppe Bengelshagen in Höhe von 30.000 € den Umbau eines alten Hauses zu einem Altersheim fertigstellen. Seitdem leben in dem Altersheim die 10 Ärmsten der Alten, werden dort von einer Schwester des Ordens „Good Samaritan Sisters“ gepflegt - und können in Würde sterben.

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Trinkwasserbrunnen für sauberes Wasser

Noch vor Malaria und Aids stellt kontaminiertes Wasser die Todesursache Nr. 1 in Uganda dar. Auch in der Umgebung von Kyamulibwa beziehen mitunter immer noch Menschen ihr Trinkwasser aus kontaminierten Teichen.

Die Projekthilfe Uganda hat daher die Idee entwickelt, Schachtbrunnen zu bauen, bei denen sauberes und oberflächennahes Grundwasser in einer Tiefe bis zu ca. 10 Meter gewonnen wird. Der Finanzierungsaufwand zum Bau eines solchen Brunnens liegt im Schnitt bei 1.000 €. Bis heute wurden in Kyamulibwa und Umgebung mit Unterstützung der Projekthilfe Uganda bereits über 65 Brunnen gebaut.

Weitere Brunnen müssen noch gebaut werden, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen, dass für jeweils ca. 2.000 Menschen ein Brunnen zur Verfügung steht und niemand mehr als 2 km zu einem Trinkwasserbrunnen gehen muss.

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Gesundheitliche Aufklärung

Es sind manchmal schon ganz einfache Dinge, durch die Krankheiten vermieden und Hygiene verbessert werden kann. Präventives Handeln und die Aufmerksamkeit für Ursachen von Krankheiten müssen jedoch erst vermittelt werden.

Deshalb klären Krankenschwestern bei ihren regelmäßigen Besuchen in den beiden kleineren Gesundheitszentren die Bevölkerung auf, halten dort Vorträge über die Wichtigkeit, Geschirr auf Gestellen zu trocknen anstatt auf dem Boden, fordern zum Abkochen des Wassers auf und zeigen z. B. wie man Abdeckungen für die Latrinen selbst macht.

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