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Schulprojekte in Uganda

6 Schulen für eine gute Ausbildung

Bildung schafft die Basis für eine gesicherte Zukunft in Uganda. In den Schulen lernen die Kinder Englisch sprechen, lesen und schreiben sowie Fertigkeiten in Rechnen, Naturwissenschaften und weiteren Fächern. Das ist nicht selbstverständlich in einer Region, in der es nur wenig Infrastruktur gibt und der Großteil der Menschen im Busch lebt. Die Familien sind dankbar für die Schulen.

Meist werden auch praktische Inhalte in unseren Bildungseinrichtungen angeboten - bei den Berufsschulen natürlich sowieso.

Es gibt täglich Essen, Schulbücher und Strom oder ein Solarmodul für Licht. Auch helfen wir mit Patenschaften, so dass genügend Lehrer eingestellt werden können. Das schafft eine gute Qualität in den Schulen.

Schlafplätze für Schüler, deren Familien weit entfernt wohnen und der Schulweg deshalb zu lange oder gar nicht möglich wäre, wurden und werden ebenfalls aufgebaut.

Ausgangssituation

Viele marode Schulen im Busch

Schulen im Busch verdienen oft ihren Namen nicht. Es gibt marode, viel zu kleine Gebäude ohne Boden, Decke und Putz. Die Kleinbauern sind so arm, dass sie das wenige Schulgeld gar nicht oder nur teilweise bringen. So kann es keine Schulspeisung geben und die Kinder haben Hunger. Man kann aus Geldmangel nicht genügend Lehrer einstellen und hat viel zu wenig Schulbücher.

Der Staat finanziert einige Lehrer, aber bei weitem nicht so viele, wie gebraucht werden. Erwirtschaften kann man nichts, da man aus Geldmangel kein profitorientiertes Projekt anlegen kann. Die meisten Kinder schaffen hier keine Abschlussprüfung und können keinen Beruf erlernen.

Das Image vieler Schulen ist schlecht, weswegen Kinder auch nicht regelmäßig zum Unterricht geschickt werden. Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder lieber weit weg in eine Heimschule und fallen als Spender für die arme Dorfschule aus. Die Schulen wie auch die Kinder können aus eigener Kraft den Teufelskreis der Armut nicht durchbrechen.

Der Weg zu guten selbständigen Schulen

Systematisch Schulen aufbauen

Schulen in Uganda bauen wir systematisch auf und führen sie langsam zur Selbständigkeit.

Wir bauen nötige Klassenzimmer, kaufen Schulbücher und nehmen Kinder dieser Schule ins Patenprogramm. Der Beitrag der deutschen Paten ist etwas höher als die wirklichen Schulgebühren, wodurch bald die nötigen zusätzlichen Lehrer eingestellt werden können. Die Eltern werden hellhörig und erscheinen bei unserem Besuch. Wir diskutieren mit den Rektoren, Lehrern und Eltern unsere Ziele und Möglichkeiten und stellen sicher, dass wir die Schule nur aufbauen helfen, wenn sie alle mittun. Neben der tätigen Mitarbeit beim Aufbau geldbringender Projekte erwarten wir, dass die Kinder täglich zur Schule geschickt werden.

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Engagement von Schule & Eltern

Wir geben Nahrungshilfe und laden im folgenden Jahr die Lehrer und Eltern wieder ein und lassen uns von deren Aktionen berichten. Vorausgesetzt der Rektor steht hinter dem Aufbauprogramm, hat er mit den Eltern bereits etwas unternommen: z.B. mit ihnen schon ein weiteres provisorisches Klassenzimmer errichtet, hat vielleicht Land gepachtet und mit den Eltern und Schülern bepflanzt, hat den Bezirk überzeugt, auch etwas beizutragen, zum Beispiel eine Latrine zu bauen.

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Auf Engagement folgt weitere Hilfe

Sind eigene Aktionen da, werden wir weiter aktiv: bauen eventuell noch einen weiteren Klassenzimmerbau, finanzieren eigenes Land zum Anbau von Mais oder ein anderes gewünschtes Projekt wie z.B. Schweinehaltung. Wir beobachten, wie aktiv Lehrer, Eltern und Schüler eingebunden sind. Mit der Zeit helfen wir, Gewinn bringende Projekt zu erweitern und Schlafhäuser für die Kinder der Abschlussklassen zu bauen.

In diesen Häusern finden Kinder, die zuhause stark gefährdet sind, Schutz und werden dort auch in den Ferien betreut. Mit der Finanzierung einer kleinen Solaranlage gibt es nun auch Licht in Gegenden ohne Strom. Durch den nun möglichen Früh- und Spätunterricht für Abgangsklassen schneiden die Schüler bei den Prüfungen gut ab und können auf weiterführende Schulen wechseln.

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Erfolgreicher Aufbau

Spätestens jetzt schicken auch Eltern mit Geld ihre Kinder in diese Schule, was den Vorteil hat, dass der Rektor die vollen Schulgebühren bekommt und ab und zu auch Spenden für den weiteren Aufbau der Schule.

Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Schule sich selbst tragen kann, werden für keine weiteren Kinder mehr Paten gesucht.

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Unsere Schulen in Kyamulibwa

St. Kizito Primary School

St. Kizito ist eine Prim.-School mit Heim für die Klassen P1 - P7 mit Vorschule (1 Jahr Baby Class und 1 Jahr Top Class).

Zusätzlich zum normalen Unterricht gibt es Aktivitäten wie mehr Technik-Unterricht als üblich, Chor und Tanzunterricht mit öffentlichen Aufführungen, Caritasgruppen, Unterricht und Mitarbeit in der eigenen kleinen Baumschule und Computerunterricht.

Eine Heimunterbringung ist notwendig:

  • Wenn der Schulweg zu lang oder zu gefährlich ist.
  • Wenn zu Hause zu viele Kinder sind und durch Geldmangel oder Überforderung die Verantwortlichen die Kinder nicht mehr ernähren können
  • Wenn durch häusliche Gewalt oder andere Widrigkeiten die Sicherheit der Kinder gefährdet ist

Die Schule hat etwas über 1000 Kinder. In den 7 Klassenzimmern sind 80 - 100 Kinder, die aber dann von 2 Lehrern betreut werden. Weitere Klassenzimmer wären nötig. St. Kizito ist in Uganda bekannt für seine guten Abschlüsse nach P7. Die Schule ist sehr stolz darauf, im Ranking mit den anderen Schulen immer auf den ersten Plätzen zu sein. In den Schlafhäusern liegen die Kinder sehr eng, sodass ein weiteres Haus sehr wünschenswert wäre. Es gibt einen Speisesaal, der auch als Aula und Raum für den Tanz- und Chor-Unterricht genutzt wird.

Als Gewinn bringendes Projekt hat die Schule eine Baumschule, in der samstags auch die Schüler arbeiten. Die Setzlinge werden verkauft und auf 20 acre wächst auch schon ein kleiner Wald mit selbst gezogenen Bäumchen. Mit 8 Tieren wurde eine Schweinehaltung begonnen, die noch erweitert werden soll. Hier wünscht sich die Schule finanzielle Hilfe, auch für weitere Klassenzimmer und ein weiteres Schlafhaus.

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St. Leonhard Primary Schule

Die St. Leonard Prim.-Schule ist die einzige Tagesschule in der Gegend um Kyamalibwa, deren Abschlussschüler schon mehrere Jahre die Schule mit besten Ergebnissen verlassen und immer mehr Eltern schicken ihre Kinder deshalb in diese Schule. Durch die vielen Patenschaften für Aidswaisen mit den etwas erhöhten Monatsgebühren können mehr Lehrer finanziert werden, was wesentlich zu den guten Ergebnissen beiträgt. Der ugandische Staat zahlt nur für 300 Schüler einen Lehrer und tief im Busch gibt es anstatt eines Lehrers oft nur einen älteren Schüler als Lehrer, der die Secondary School abgebrochen hat.

Im Laufe der Zeit wuchs die Schülerzahl auf 1.272 an und die Schule platzte aus allen Nähten. Viele der Kinder wurden aus Mangel an Schulräumen in provisorischen Bretterverschlägen unterrichtet. Da die ersten Gebäude, die wir vor Jahren finanzierten, bei weitem nicht mehr ausreichten und der provisorische Bretterverschlag eine Zumutung für die Kinder war, planten wir für 2015 zwei Schulgebäude mit je drei Klassenzimmern.

Die Schule bietet auch 2 Vorschuljahre (baby-class und top-class) an.

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Hl. Family Secondary School

Holy Family ist eine weiterführende Schule, in der Schüler von Klasse 8 bis 13 unterrichtet werden.

Nach der 11. Klasse ist die Mittlere Reife (O-Level) möglich. Mit Abschluss der 13. Klasse erreichen die Schüler das Abitur (A-Level).

Nach der Mittleren Reife können Schüler eine gehobene Lehre in der Gewerbeschule beginnen die mit dem Craft Level endet. Nach dem Abitur bietet die Gewerbeschule die Optikerlehre an. Natürlich wäre mit dem Abitur auch ein Studium an einer Universität möglich, aber dafür fehlen in der Regel die finanziellen Mittel in den Familien.

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St. John Prim.-Schule in Ttowa

10 Kilometer vom Mittelpunkt in Kyamulibwa entfernt in der Teilpfarrei Ttowa liegt die St. John Primary School. Da die Schule in einer extrem armen Gegend liegt und viele Kinder nicht in die Schule geschickt wurden, um Kräfte zu sparen bei der Nahrungsknappheit, gaben wir zunächst Nahrungsmittelhilfe. Nach einer Woche gab es deshalb 187 neue Anmeldungen aber auch viele interessierte Eltern, die sehr bereit waren, für eine weitere Entwicklung mitzuhelfen. Wir spendeten Schulbücher, Solarlicht und finanzierten eine kleine Hühnerhaltung. Wir suchten auch Patenkinder und konnten so erreichen, dass bald zusätzliche Lehrer eingestellt werden konnten. Die Eltern bauten zwei Behelfsklassenzimmer aus Brettern, die Lehrer gingen mit den Kindern auf ein gepachtetes Feld und bauten Mais an, der Bezirk baute eine Lehrertoilette. So finanzierten wir bald ein Klassenzimmergebäude für die Vorschulkinder der baby- und top-class und auch ein eigenes Schulfeld. Darauf stehen inzwischen Eukalyptusbäume, die Brennholz liefern und Mais. Dann sind wir noch einen Schritt weiter gegangen und finanzierten ein Mädchenschlafhaus, das inzwischen fertig ist. Mit ihren landwirtschaftlichen Anstrengungen will die Schule eine Musterfarm aufbauen, an der auch die armen Kleinbauern der Umgebung lernen können.

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St. Charles Butawaata Primary School

Das jüngste Schulprojekt der Projekthilfe Uganda ist die St. Charles Butawaata Primary School. Diese staatliche Schule hat – mit Stand von 2020 - 474 Schüler (davon 232 Jungen und 242 Mädchen) und 11 Lehrer (davon werden 8 vom Staat und 3 von der Schule bezahlt).

Im ersten Schritt der Schulförderung organisierte die Projekthilfe den Bau einer Solaranlage und einer Schulküche, um eine Schulspeisung für alle Schüler zu ermöglichen. Zur Verbesserung der Hygienebedingungen wurden zudem Grubenlatrinen gebaut.

Die Schule leidet unter dem Problem, dass die Schulgebühren von den meist sehr armen Eltern nur sporadisch oder gar nicht gezahlt werden. Dadurch können keine zusätzlichen, privaten Lehrer bezahlt werden, und nachhaltige Projekte zur Unterhaltssicherung der Schule sind nicht möglich. Neben dem Umstand, dass einige Schüler HIV-positiv sind und eine besondere Betreuung (Nahrung, Medikamente, ärztliche Betreuung, etc.) benötigen, mangelt es auch an Schlafplätzen für Schüler.

Bei der weiteren Entwicklung der Schule setzt die Projekthilfe daher einen Fokus auf den Bau neuer Schlafhäuser, um Kindern mit langen Schulwegen eine Heimunterbringung zu ermöglichen. Zudem werden mit Einbindung der Schüler und Lehrer nachhaltige Projekte zur Sicherung des Unterhalts der Schule gefördert. So wurde mittlerweile ein Stück Land angemietet, auf dem Landwirtschaft betrieben wird. Geplant sind ferner ein Ziegenprojekt und die Anschaffung einer Kuh, um hauptsächlich die Ernährung der HIV-positiven Schüler sicherzustellen.

So konnten seit Beginn der Förderung der St. Charles Schule durch die Projekthilfe sowohl der Schulbesuch als auch die Lernmotivation der Schüler deutlich gesteigert werden.

KTI

In der Berufsschule oben auf dem Hügel beim Ortszentrum werden Berufsausbildungen angeboten, die praktische und schulische Einheiten kombinieren.

9 Berufsausbildungen sind inzwischen möglich.

Mehr zu den Berufsausbildungen

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Mädchen-Schlafhäuser für die Schulen

Schutzbedürftige Waisen, die für die Ferienzeiten keine Anlaufstelle haben, müssen in der schulfreien Zeit oft bei größeren Bauern für Essen arbeiten. Teilweise drohen den Mädchen dann Gewalt und sexueller Missbrauch. Spezielle Mädchen-Schlafhäuser sollen dem Abhilfe schaffen und den Mädchen einen betreuten Platz bieten. Auch Schülerinnen der Abschlussklassen, die am extra Früh- und Spätunterricht teilnehmen möchten, können hier unterkommen. Für 4 Schulen soll es Mädchen-Schlafhäuser geben. Ausgestattet sind sie mit jeweils 100 Stockbetten, Waschplätzen und Aufenthaltsräumen.

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Projekte der Schulen zur Finanzierung

Die Schulen haben neben dem Unterricht in klassischen Fächern oft auch praktische Einheiten. Dabei arbeiten Schüler in Gartenbauprojekten mit - bauen z.B. Gemüse wie Mais an - oder bringen sich bei der Hühner- Schweinehaltung ein. Die Schulen versuchen mit solchen Projekten weitere Mittel für den Unterhalt der Schule, für Schulmaterialien, Schulerweiterungen etc. zu erzielen. Gleichzeitig lernen die Schüler etwas über die erfolgreiche Bewirtschaftung von Feldern, was Sie Ihren Familien weitergeben können.

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